FRVMENTARIVM (Kornkammer)

oder die „Pulsfresser“

Die römische Militärmacht war nicht nur der Stärke der Waffen, sondern vor allem der Effizienz und Akribie der Logisitik und der Truppenversorgung geschuldet. Ohne vorausschauende Bevorratung und Planung konnte kein Feldzug gelingen. Über die Jahrhunderte hinweg wurde so auch die Lebensmittelversorgung der Truppen Roms optimiert und rationalisiert.

In unserer Darstellung kann man einen Blick auf diesen „Treibstoff“ der Expansion werfen. Die Feldküche war keineswegs anschaulich und opulent. Im Felde mußten sich die Soldaten mit Getreidebrei, dem sogennannten Puls und Brotfladen (Panis) begnügen. Hier war nicht der individuelle Geschmack maßgeblich, sondern operative Effizienz. Denn für diese Grundversorgung war der Zeitaufwand am geringsten und die Nährstoffausbeute am größten. Die Grundbestandteile der Militärverpflegung hatte jeder Soldat selbst in seinem Marschgepäck (nämlich Getreide), vor der täglichen abendlichen Hauptmahlzeit mußte eine jede Zeltgemeinschaft ihr Getreide selbst mahlen und zubereiten.

So war es jedem selbst überlassen, dieses Basismenü nach dem eigenen Geschmack mit einfachen Beigaben aufzubessern. So überraschend es klingen mag. Auf den Teller oder Napf des römischen Soldaten kam sehr wenig Fleisch. Der römische Wolf, der die Welt eroberte war Vegetarier. Nur selten waren den miles Fleischrationen gegönnt, vor allem bei Feiertagen mit Opferhandlungen und nach eigener Möglichkeit zur Jagd. Für den Ernstfall trug der Soldat noch eine eiserne Feldration aus Zwieback und getrockneten Speck bei sich.

Im Prinzip war diese Versorgungsordnung auch in Friedenszeiten, in den Garnisonen am Limes gültig. In den Getreidespeichern wurden Getreide gelagert und regelmäßig an die Garnison ausgegeben. Inwiefern sich der einzelne Soldat in den Garküchen, Tavernen und heimischen Herden des Lagerdorfes anderweitig kulinarisch bediente ist offen….

Unsere Darstellung

Als einer der wenigen Gruppen wird an unseren Lagerfeuern, der Blick auf die tatsächliche Truppenversorgung gewährt. Schritt für Schritt wird die Zubereitung, angefangen bei der Bedienung der Handmühle, bis hin zur Ausgabe und dem Verzehr gezeigt. Der Limes geht bekanntlich durch den Magen!

Literatur

Hürbin, W., Römisches Brot. Mahlen, Backen, Rezepte, in: Reihe Augster Blätter zur Römerzeit 4, 1980.

Baatz, D., die Handmühlen, in: Gisela Hellenkemper (Hrsg.), das Wrack, Köln 1994, S.97-103.

Junkelmann, M., Panis Militaris. Die Ernährung des römischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht, Mainz 1997.